Zeitungsartikel aus dem Stader Tageblatt vom 31.03.2010 zum Bezirksvorkurs im Rüstjer Forst .

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Leben in und mit der Natur im Wald

Rüstjer Forst. Kinder und Jugendliche erkunden die Natur und lernen, von dem über die Runden zu kommen, was Fauna und Flora hergeben.
Über 30 Pfadfinder aus dem Landkreis Stade und Nachbarkreisen haben in einer Lichtung im Rüstjer Forst ihr Lager für eine Woche aufgeschlagen. Die Teilnehmer im Alter zwischen 12 und 13 Jahren "studieren" von den frühen Morgenstunden bis in die späten Abendstunden. Wenn es zu Bett in den Kothen geht, dann sind die meisten richtig müde. Paul (12) aus Horneburg und Fiete (12) aus Hammah sind nach eigenen Worten begeistert von der einwöchigen Schulung, weit entfernt von den Elternhäusern. "Es ist ganz toll, hier in und von der Natur zu leben." Es sei einfach ganz viele Neues, was man von den älteren Pfadfindern lerne. "Wir machen hier ganz viel aus Holz aus dem Wald", erklären die Jungen.
Fasziniert ist auch Steffen (13) aus Fredenbeck, der gerade ein Holzgerüst repariert. Mit einem Seil befestigt er eine Stange. Pfadfinder und Lagerleiter Ulf Schmidt aus Stade unterstützt ihn dabei. Zuvor hat der Junge an einer Chronik gearbeitet. "Geht so", meint er zum Gelingen seiner Arbeit. "Aber bitte keine Beurteilung", meint er mit einem schnippischem Lächeln im Gesicht. Für Cesare (12) aus Walsrode und Nils (12) aus Achim ist das Feuermachen das Größte. "Da verbrennt man sich auch schon mal die Finger", weiß Nils. Das Feuer wird ohne Papier entfacht. Wichtig sei es dann, so die beiden Jungen, die Glut am Kokeln zu halten. Denn schließlich muss über den Flammen gekocht werden. Aus vielen gut abgesicherten Feuerstellen qualmt leichter Rauch in die Luft. Es ist gerade Mittagszeit. Fisch steht auf dem Speiseplan. Die jungen Teilnehmer müssen die Forellen selbst ausweiden, würzen und dann über einem offenen Feuer garen. Silberne Folie ist dabei als Garhilfe gestattet, damit der wertvolle Fisch in der Glut nicht verkokelt. "Na, dann wollen wir dich mal ausnehmen", meint ein Junge. Er rümpft die Nase dabei ein wenig. "Wie werden die Kiemen entfernt?", bittet ein Pfadfinder um Rat. Die Großen machen's vor, die Jungen eifern nach. So ist die Devise der kompletten Schulung im Wald. "Wir zeigen den Kindern, wie man hier mit nur geringen Mitteln klarkommt", so Campleiter Schmidt.
Die Mädchen und Jungen könnten sich hier orientieren, ob sie in ihren Sippen mal Jugendleiter werden möchten. Auf dem Lehrprogramm im "Vorkurs" stehen Kochen, Navigation (Karten lesen), Chronistenaufgaben sowie Ausbildung zum Material- oder Feuerwart. Alles muss hier ein mal von jedem ausprobiert werden", sagt Schmidt. Beteiligt sind junge Mitglieder der Stämme Hasko (Stade), Horse (Harsefeld) und Likedeeler (Fredenbeck) sowie junge Fährtensucher aus Achim, Verden, Bremen, Hannover und Walsrode. Jeden Tag gibt es neue Taten. Am ersten Tag hätten einige Kinder noch Heimweh gehabt, erzählt Ulf Schmidt. Doch nach gutem Zureden sei das schnell verflogen gewesen. "Noch sind alle Teilnehmer dabei."

Quelle: Stader Tageblatt vom 31.10.2010


Fotos vom Vorkurs 2010